Teilnehmerbericht LRVBW : Maximilian Pawlik (nominierter Trainer)
FOTOS: Arndt Falter
Die FISU World University Games, gleich nach den Olympischen Spielen das zweitgrößte Sportevent der Welt, teilt mit letzteren viele Gemeinsamkeiten. Unter den Zeichen der Völkerverständigung und Identifikation aller Athleten als Teil eines sportlichen großen Ganzen, sind die Spiele, die nach coronabedingter Verlegung aus 2021 in diesem Sommer in der chinesischen Metropole Chengdu ausgetragen wurden, als Multisportevent weltweit hoch angesehen. Studierende Spitzenathleten aus den Nationalkadern von circa 160 Nationen maßen sich hierbei in 18 Sportarten. Aus der Baden-Württembergischen Ruderfamilie wurden vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband für die Spiele Helena Brenke (Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruher RV Wiking), vorjährige Bronzemedallistin bei der U19-Weltmeisterschaft, und David Keefer (TU Dortmund, Marbacher RV), Schlagmann des U23-Deutschlandachters 2022, in die Studierenden-Nationalmannschaft nominiert.
Bereits bei der Ankunft war klar, in welchem Ausmaß die Spiele bis aufs Akribischste geplant waren: Die chinesischen Gastgeber präsentierten nicht nur ihr Land in einwandfreier Manier sondern nach den Worten des FISU-Präsidenten Leonz Eder auch „die besten Weltspiele der Geschichte der FISU“! In diesem überwältigend professionellen und bis ins letzte Detail durchplanten Ambiente, standen für die Deutschen Athlet:innen alle Zeichen auf Grün, in den hochmodernen und teilweise eigens für die World University Games errichteten Sportstätten auf Medaillenjagd zu gehen. Helena Brenke und David Keefer ließen mit ihren Mannschaften hieran keinen Zweifel und so konnte David Keefers Achter in einem souveränen Bahnverteilungsrennen hinter hoch favorisierten Niederländern die Medaillenhoffnungen untermauern. Helena Brenke im Mixed-Doppelvierer tat es ihm gleich: Mit einem deutlichen Vorlaufsieg konnte die Mannschaft, die aufgrund der U23-Weltmeisterschaftsteilnahmen zweier Sportler in China das erste Mal zusammen ins Boot gestiegen war, ebenfalls eine klare Zielstellung formulieren.
Sonntags am Finaltag konnte der Deutsche Doppelvierer hinter dem favorisierten Boot aus Polen lange das Renntempo mitbestimmen, musste über die zweite Streckenhälfte jedoch befreit aufrudernde Italiener:innen an sich vorbeiziehen lassen und konnte dennoch ausreichend deutlich in einem gegen Rennende wieder sehr zusammengerutschten Feld mit einer guten Bootslänge Vorsprung den dritten Medaillenrang für sich entscheiden! Der leichte Fraueneiner mit Julia Tertünte aus Münster sowie der Zweier ohne der Frauen Buhrmann/Rossen taten es der Vierercrew gleich und bescherten dem Deutschen Team drei Medaillen aus den ersten drei Rennen. Der leichtgewichtige Doppelzweier der Männer Mohr/Wolter konnte diese Statistik sogar noch aufpeppen und nach einem harten Fight die Silbermedaille ins Deutsche Haus bringen. Zum Grande Finale stand David Keefer und sein Team bereit, den Tag mit der fünften Medaille zu krönen: Zwar bestätigten die Niederländer ihre klare Favoritenrolle, doch konnte der „Uni-Deutschlandachter“ von Anfang an das hohe Renntempo mitgehen und verwies damit den chinesischen Acher deutlich auf den dritten Rang. Fünf Medaillen lieferte die Ruderdelegation somit für die Gesamtstatistik, wenngleich das Erlebnis und die professionelle Durchführung der Veranstaltung mindestens ebenso große Erinnerungen hervorrufen wie die erfolgreiche Regatta selbst.
veröffentlicht am Dienstag, 15. August 2023 um 17:19; erstellt von Breitenbücher, Heike