Deutsche Jahrgangsmeisterschaften 2022 in Köln

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Deutsche Jahrgangsmeisterschaften 2022 in Köln

Die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (U17/U19/U23) sind für die meisten Leistungssportler:innen der krönende Höhepunkt der Regattasaison. Das Großereignis fand in diesem Jahr (23.-26.6.2022) mit über 1200 Teilnehmer:innen auf dem Fühlinger See in Köln statt. Die Bedingungen waren über die vier Wettkampftage überwiegend fair; am Finaltag wurden die Teilnehmenden sogar mit einem leichten Schiebewind beglückt.

Aus Baden-Württemberg nahmen 20 Vereine teil und besetzten über 11 Prozent aller Rollsitze, was aus unserer Sicht einem Rekordmeldeergebnis entspricht. Hier zeigt sich die hohe Kooperationsbereitschaft unter den Vereinen, die immer mehr Großboote an den Start bringen.


U23

Der erste Finaltag, der Samstag, ist den B-Senior:innen gewidmet. Der erste Sieg ging an den Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann aus Stuttgart/Marbach. Übrigens auch eines der spannendsten Rennen des Tages, denn das Boot mit Anton Gnann, Philip Kaltenborn, Nicolai Keefer und Loris Waidelich lieferte sich über 2000 Meter einen Bug-an-Bug-Kampf mit der Renngemeinschaft Mannheim/Karlsruhe/Weser. Leider blieb dieser Medaillenkampf eher die Ausnahme. Der U23-Bereich zeigt aufgrund der fehlenden Leistungsdichte mittlerweile Rennen, die über sieben und noch mehr Bootslängen verteilt über die Ziellinie fahren. Nach dem ersten Streckendrittel waren die meisten Rennen bereits entschieden.

Immerhin ging es für die Boote, die an der Spitze des Feldes fahren konnten, auch um die begehrten Nominierungen für die U23-Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr zusammen mit der U19-WM im italienischen Varese ausgefahren werden.

Nominiert wurden aus dem siegreichen Männer-Achter Jannik Metzger und David Keefer (Marbach) und Noah Anger (Ulm). Im Leichtgewichts-Frauen-Doppelvierer sitzen Claire Licht (Breisach) und Romy Dreher. Die Athlet:innen bereiten sich bereits dezentral auf diesen wichtigen internationalen Zielwettkampf vor.


U19

Am Sonntag, dem 2. Finaltag, fiel bereits im ersten Rennen die aus baden-württembergischer Sicht wichtigste Entscheidung. Der Juniorinnen-Doppelzweier mit Helena Brenke (Karlsruher RV Wiking) und Paula Lutz (Mannheimer RC) gewann die Direktqualifikation für die Junioren-Weltmeisterschaft. Nach einem starken Saisonauftakt beim Frühtest in Krefeld und einem heftigen Dämpfer beim Ranglistenrennen in Duisburg ging die Saat schließlich auf. Brenke/Lutz konnten sich nach einer starken Startphase bereits ein wenig absetzen und den Vorsprung bis ins Ziel halten. Der Karlsruher Trainer Maximilian Pawlik wird die Mannschaft auch für die Junioren-WM vorbereiten und betreuen.

Die beiden Juniorinnen gewannen auch im Doppelvierer Gold.

Siegreich war auch Monika Bundschu vom Ulmer RC Donau. Sie siegte im Leichtgewichts-Einer. Ebenso erfolgreich war ihr Vereinskamerad Manuel Mützel, der mit einer norddeutschen Renngemeinschaft Gold im Leichtgewichts-Doppelvierer holte.

Hohe Erwartungen gab es für das letzte Rennen des Tages. Schließlich stellten Baden-Württemberger die halbe Mannschaft für den stark favorisierten und bis dahin ungeschlagenen Südteam-Achter. Aber alle Rennen müssen erst einmal gefahren werden. Der Nord-Ost-Achter hatte nach dem Start den Luftkasten vorne, der Süd-Achter hielt 1800 Meter dagegen, bis eine ukrainische Mannschaft, die für den Hannoverschen Regattaverband startete, zu einem spektakulären Endspurt ansetzte und knapp hinter Nord-Ost auf Platz zwei landete. Bronze blieb am Ende für den 1. Süd-Achter. Platz 5 für den 2. Südachter, der auch zur Hälfte aus Baden-Württembergern bestand.

Aufgrund ihrer Saisonleistung – in diesem Fall den 3. Platz bei der Rangliste in Duisburg – wurden auch Clara Reiter (Karlsruher RV Wiking) und Sandra Berner (RG Heidelberg) für die JWM nominiert. Weitere vier Sportler:innen aus BaWü wurden als Nachrücker benannt – in diesen Corona-Zeiten auf einmal ganz wichtige Positionen…


U17

Das erste Rennen bei den B-Junior:innen verlief noch ganz wunschgerecht und nach Plan. Dean Hengst (Konstanz) und Jannik Fachat (Stuttgarter RG) erruderten sich in einem nervenaufreibenden Wettkampf die Silbermedaille (und damit im Übrigen auch Bundeskaderplätze). Auch im zweiten Rennen konnte der Juniorinnen-Vierer mit Steuermann aus Mannheim/Karlsruhe noch Bronze gewinnen. Doch danach lösten sich die Wünsche im männlichen Riemenbereich in einer Infektionswelle auf. Der Vierer ohne, der noch im Bahnverteilungsrennen große Hoffnungen auf die Silbermedaille machte, kam kaum noch im Ziel an. Anschließend musste der Achter zu 50 Prozent umbesetzt werden, was dank der zahlreich vertretenen Ulmer Mannschaft immerhin möglich war; doch es reichte dann nur noch für den 6. Platz. Auch wenn zuletzt etwas Pech (und Corona) im Spiel waren, tat das der insgesamt sehr guten Stimmung keinen Abbruch.


Bilanz

Wenn man die Medaillen zählt, dann war 2022 ein durchschnittliches Jahr (belastbare Zahlen liegen ab 2007 vor). Auch wenn man etwas tiefer in die Platzierungen blickt, kann man diese Meisterschaften trotz der Ausfälle noch als überdurchschnittlich bewerten. 9 Athlet:innen und ein Trainer werden bei den Weltmeisterschaften in Varese vertreten sein.

Erwähnt muss auch in diesem Jahr wieder der außergewöhnlich hohe Einsatz des mittlerweile überwiegend jungen Trainerteams. Die Zusammenarbeit über alle Landesteile hinweg ist professionell und kameradschaftlich, die Stimmung bei den Regatten und den Leistungslehrgängen in Breisach hervorragend bis legendär. Dafür einen Dank an alle Beteiligten! Herzlichen Glückwunsch an alle Medaillengewinner und viel Erfolg bei den internationalen Wettkämpfen!

Ralf Kockel (Landestrainer)

DJM_Medaillengewinner2022.pdf

Anhänge:

DJM_Medaillengewinner2022.pdf (69 kB)

veröffentlicht am Freitag, 1. Juli 2022 um 13:15; erstellt von Breitenbücher, Heike
letzte Änderung: 02.07.22 07:42

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