Wir nehmen Abschied von Fedor Grißtede

BW Verband

Am 29.10.2022 verstarb Fedor Grißtede, just an dem Tag, an dem sein „Kind“, die „Allerheiligenfahrt“, auf dem Neckar unter neuer LRVBW-Fahrtleitung von Detlef Ostheimer vom Standquartier der Naturfreunde Zwingenberg aus startete.

Fedor Grißtede hat das Konzept dieser Traditionsveranstaltung maßgeblich geprägt. An 4 Rudertagen rund um den 1. November jeden Jahres rudern ca. 20 bis 30 Wanderruderinnen und Wanderruderer aus Deutschland und dem benachbarten Ausland von einem Standquartier aus in Tagesetappen von 25 – 30 km.  Oft lag das Standquartier am Ufer gemächlich strömender Flüsse, z.B. Main, Neckar, Saar, Mosel, so dass Tagesetappen stromauf und stromab gerudert werden können, oder auch an Seen.

Speziell die aus nördlichen Regionen kommenden Teilnehmer haben diese regelmäßig stattfindende Wanderfahrt im Süden gerne trotz weiter Anreise besucht. Die bunten Herbststimmungen dieser Jahreszeit, manchmal auch melancholische Bilder des sich auflösenden Nebels sind für die Teilnehmer Motivation dafür, sich dieser Tour immer wieder anzuschließen und zu einem besinnlichen Rudern und herbstlichen geselligen Miteinander zusammenzukommen. Regen und Kälte spielen dabei nach aller Erfahrung nur selten eine Rolle.

Ursprünge dieser Herbstfahrten gehen auf Lehrwanderfahrten von Dieter Nickel, danach Wanderfahrten der RG Stuttgart von Rudi Neumann bis in die Jahre vor 1970 zurück. 

Ab 2002 hat Fedor Grißtede als Fahrtleiter 13 Jahre lang diese Veranstaltung fortgeführt und weiterentwickelt. Seine Frau Ursel hat ihn hierbei unterstützt, was die Versorgung der Ruderer im Boot mit kalorischen Leckerlis und mit warmen Decken und Jacken für Steuerleute stark verbessert hat. Auch die Mittagseinkehr in eine geheizte Stube zu einer einfachen warmen Mahlzeit gehört zu den der Jahreszeit geschuldeten Traditionen, die von Fedor eingeführt wurden. Damit trotz der ca. 1 stündigen Mittagspause und den an Allerheiligen schon recht kurzen Tageslicht-Zeiten ein sportliches Ruderpensum absolviert werden konnte, hat Fedor eine straffe Fahrtorganisation etabliert: 6 Uhr: Aufstehen, 7 Uhr: Frühstück, 8 Uhr: Aufbruch zu den Booten, Bekanntgabe der Bootseinteilung vor Fahrtantritt, was wegen der 2 x pro Tag wechselnden Mannschaften den Teilnehmenden manche Gedächtnisübung abforderte, darüber hinaus auch die genaue Festlegung der Tagesziele und Anlegepunkte und entsprechende Information aller Teilnehmer vor Fahrtantritt. Abends dann der Tagesausklang mit einem von Fedor und Ursel bezüglich Preis-/Leistungsverhältnis vorgetesteten Abendmenü im Standquartier. Zur Tradition gehörte am letzten Tag der Wanderfahrt ein geselliger Abschlussabend, mit sehr exaktem Kassenbericht, mit Ausblick und Abstimmung der Teilnehmer über die Planung des Folgejahrs, danach gemütlicher Ausklang mit Teilnehmerbeiträgen, z.B. gereimten Fahrtberichten, Gedichten, Szenischen Darstellungen, Bildpräsentationen. 

Dies alles wird denen, die mitfahren durften in Erinnerung bleiben und als Vorlage für zukünftige Gemeinschafts-Herbstwanderruderfahrten dienen.

Danke, Fedor, für Deine vorbildliche Organisationsarbeit!

Text: Dr. Werner Rudolph
Foto: Fedor während der Allerheiligenfahrt 2015 am Steuer des auf seinen Namen getauften LRVBW-E-Gig- Doppelzweiers, zusammen mit Walburga Fischbach, RV Landshut, Bayern, und mit Petra Bertram, SC Magdeburg, Sachsen-Anhalt

veröffentlicht am Dienstag, 22. November 2022 um 11:28; erstellt von Breitenbücher, Heike
letzte Änderung: 22.11.22 12:44

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