Rudern im anderen Revier - was ist das?

Die Idee des „Rudern im andern Revier“ ist, dass man mit wenig Aufwand andere Ruderreviere und andere Rudervereine kennenlernen kann. Acht Vereine in Baden-Württemberg machen schon mit bei der Aktion, die der MRV ins Leben gerufen hat,  und wir freuen uns auf viele weitere schöne Erlebnisse mit anderen Vereinen. Das Logo des Rastatter Ruder- Clubs „ Mit Freunden im Boot“ ist eigentlich das ideale und genau passende Motto dafür.

 „Rudern im anderen Revier“, dieses Mal sind Marbacher bei den Rastattern zu Besuch

Die Idee des „Rudern im andern Revier“ ist, dass man mit wenig Aufwand andere Ruderreviere und andere Rudervereine kennenlernen kann. Zwischen Corina Klug-Kastner vom Ruder-Club Rastatt und Friedhelm Jorch vom Marbacher Ruderverein gab es einige Telefonate, um Termine für die  gegenseitigen Besuche zu finden. Der zunächst geplante Besuch der Rastatter in Marbach am 2. April musste wegen Schneetreibens leider abgesagt und verschoben werden. Aber der Besuch der Marbacher bei den Rastattern fand am 23. April statt. Hier der Bericht:

Nach kurzer Fahrt von 1,5 Stunden kamen die zehn Marbacher Ruderer/innen gegen 10 Uhr am Treffpunkt in Greffern am Rhein an. Die zwölf Rastatter hatten die geplante Fahrt perfekt vorbereitet und schon fünf Boote zu diesem Ausgangspunkt transportiert. Nach dem Aufriggern gab es dann erst einmal ein gemeinsames Sekt/Brezel-Frühstück zur Begrüßung. Bemerkenswert war, dass der Rastatter Vereinsvorstand, Uli Jung und Ralph Kastner, und der Ruderwart Matthias Koerwer es sich nicht nehmen ließen, die Marbacher zu begrüßen und auch mit zu rudern.

In gemischten Booten ging es dann gemeinsam auf den Rhein in Richtung Rastatt. Für die Marbacher war das ein besonders Erlebnis, da sie sonst auf dem gegenüber dem Rhein wellen- und strömungsarmen schmaleren Neckar fahren. Der Rhein zeigte, dass es bei starkem Gegenwind hohe Wellen geben kann, sodass selbst beim Rudern mit der Strömung kräftig gegen den Wind angerudert werden muss. Es war schon gut, dass die Rastatter die Steueraufgabe übernommen haben.

Auch die Schleuse bei Iffezheim war etwas Besonderes für die Neckar-Ruderer: Die Schleusenkammer ist doppelt so lang (240m) und doppelt so breit (24m) wie eine Neckarschleuse und hat die doppelte Hubhöhe (12,50m).

Es ging dann kraftvoll gegen den Wind auf der französischen Seite in den Fluss Sauter nach Munchhausen. Dort gab es erst einmal eine Probe des hochprozentigen “Rollsitz-Enthärters“. Das Rezept wurde übrigens trotz mehrfacher Bitte nicht verraten. Dann schulterten alle ihre Bootssäcke und marschierten in die „Auberge de la Rose“: Eine sehr gute Wahl der Rastatter! 

Gestärkt ging es dann weiter über dem Rhein in den Goldkanal, das Heimatgewässer der Rastatter. Dieser Goldkanal ist mit 145,7 ha flächenmäßig der größte Baggersee in Baden-Württemberg. Er wurde in den 1930er Jahren angelegt, um vom Grund des Sees Gold zu gewinnen, was sich aber als ziemlich fruchtloses Unterfangen herausstellte. Der südliche Teil des Sees und die angrenzenden Auen zwischen See und Murg sind Naturschutzgebiet. Zumindest eine der kleinen Inseln im See, auf der ein stark an Schweden erinnerndes Holzhäuschen steht, ist übrigens französisch, wird aber rundum vom deutschen Wasser umspült. Ein wirklich schönes Ruderrevier!

Im Bootshaus angekommen, gab es nach dem Verstauen der Boote noch ein Abschluss-Getränk. Außerdem präsentierten die Gastgeber noch stolz ihre Bootskarre für unterwegs: aus drei leichten Alu-Teilen zusammengesteckt schafft sie auch einen Vierer, was ideal ist bei Wanderfahrten, bei denen Schleusen frei haben!

Die 34 km waren ein großartiges Erlebnis. Neben der tollen Fahrt und den vielen netten, oft lustigen Gesprächen während der Tour gab es auch einen Erfahrungsaustausch über das Vereinsleben: Erfahrungen mit neuen Booten, wie organisiert man Ruderkurse, wie gewinnt man neue Mitglieder etc. Etwas neidisch sind die Marbacher auf dem Doppelachter des Ruder-Clubs Rastatt!

Ganz besonders aber waren die Menschen in den Booten: eine sehr entspannte, sehr freundliche und humorvolle Truppe – aus beiden Vereinen. Die Mischung hat zu hundert Prozent gepasst. Gegen 19 Uhr fuhren die Marbacher wieder zurück, etwas platt, aber sehr zufrieden und von dem wunderschönen Tag mehr als begeistert. 

Ganz besonderen Dank für den Tag an Corina Klug-Kastner, die dieses wunderbare Erlebnis möglich gemacht hat. Es wird für die Marbacher nicht einfach sein, das beim Gegenbesuch der Rastatter in Marbach am 23. Juli zu toppen. Aber wir werden uns alle Mühe geben – versprochen!

Es war auch ein sehr gutes Beispiel, wie schön solch ein „Rudern im anderen Revier“-Tag sein kann.  Acht Vereine in Baden-Württemberg machen schon mit bei der Aktion, die der MRV ins Leben gerufen hat,  und wir freuen uns auf viele weitere schöne Erlebnisse mit anderen Vereinen. Das Logo des Rastatter Ruder- Clubs „ Mit Freunden im Boot“ ist eigentlich das ideale und genau passende Motto dafür.

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